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Nach neuesten Schätzungen werden in der sogenannten westlichen Welt mehr Katzen als Hunde als Haustiere gehalten. Die Frage ist natürlich, wie dieser Siegeszug nach der dunklen Zeit des Mittelalters zu erklären ist. Jeder, der selber die Ehre hat, sein Heim mit einer Katze zu teilen, wird diese Frage für überflüssig halten. Das Phänomen Katze aber jemandem zu erklären, der nicht unter der Samtpfote lebt, ist nicht ganz so einfach. Zur Erhellung kann an dieser Stelle vielleicht ein Zitat aus dem Buch "Katze auf Leben und Tod" von Åke Beckerérus (erschienen im Oesch Verlag) beitragen:
"Ich mag Katzen. Ich liebe Sie. Sie faszinieren mich. Im Gegensatz zu den meisten menschlichen Liebesbeziehungen ist die Ursache eher philosophischer als gefühlsmäßiger Natur. Ich liebe sie beispielsweise nicht deswegen, weil sie kleine, süße und kuschelige Schmusetiere mit Teddybärcharakter sind, und auch nicht, weil sie rein ästhetisch unglaublich schön anzusehen sind. Das alles sind sie natürlich, aber was mich an ihnen am meisten fasziniert, ist ihr ausgeprägter Widerwillen, sich dressieren zu lassen. Herrschaft und Macht hat bei ihnen nicht dieselbe Wirkung wie bei Pferden, Hunden oder Menschen. Sie lassen sich weder durch Zärtlichkeit noch durch Drohungen und Strafen gefügig machen. Sie sind - meiner Meinung nach - eine Reinkarnation des freien Willens in seiner ursprünglichsten Form. Das fasziniert mich am allermeisten. Soziologen wollen herausgefunden haben, dass sehr reiche Menschen nur selten Katzen halten. Dagegen wimmelt es in den obersten Gesellschaftsschichten offenbar von perfekt abgerichteten Hunden mit unterwürfig-gehorsamen Augen. Geld verleiht Macht. Das bestreitet heute niemand mehr. Aber wenn es etwas gibt, das man für kein Geld der Welt kaufen kann, dann ist es der Gehorsam einer Katze. Katzen reagieren allergisch auf Herrschaft, und vermutlich deswegen vermeiden es die Geldfürsten und Machthaber - mit wenigen Ausnahmen -, Katzen in ihr Heim zu lassen. Die bloße Anwesenheit einer Katze in einem Haus ist (zum Glück) eine Bedrohung für die Einbildung, dass man alles und jedes auf dieser Welt kaufen und unterwerfen kann. ..."Die Katze ist das einzige Lebewesen, das sich nicht versklaven lässt.", sagte schon Mark Twain zu seiner Zeit, und sie scheint die einzige domestizierte Art zu sein, die dem menschlichen Drang nach Macht und Dominanz die Stirn geboten und sich bis heute ihre Freiheit bewahrt hat."
Aus diesen Zeilen lässt sich erkennen, dass die Beziehung moderner Menschen zu ihren Katzen eine ganz besondere ist und nicht umsonst sagen Katzenhalter mit einem Glänzen in den Augen, dass sie unter der Samtpfote leben.