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Willi erzählt von sich
Das bin ich, und wehe es sagt jemand, ich hätte keinen Charakterkopf

Guten Tag, liebe Leser,
nachdem meine Angestellte sich auf den vorherigen Seiten schon reichlich ausgelassen hat, wird es Zeit, daß ich mal zu Wort komme und ein bisschen von mir erzähle.
Man nennt mich Willi oder auch Räuberhäuptling. Wenn ich etwas angestellt haben soll (was ich mir aber garnicht vorstellen kann), nennt man mich auch schon mal Willhelm. Wie ich zu diesem Namen gekommen bin, werde ich später noch erzählen.
Geboren wurde ich in Datteln. Da habe ich auch den größten Teil meiner Kindheit verbracht und zwar auf einem Campingplatz. Das war einerseits sehr lustig, denn meine zwei Brüder (übrigens ganz schwarz die Jungs) lebten auch da und es waren auch oft Zweibeiner vorhanden, die mir einfach nicht wiederstehen konnten und mich gefüttert haben. Den notwendigen Blick kann ich übrigens immer noch einsetzen und mein klägliches Miauen würde ich mir auch um nichts in der Welt wieder abgewöhnen (Schließlich sollen die Angestellten ja merken, wenn sie meinen Unmut erregen!). Leider gab es auf diesem Campingplatz manchmal auch Zweibeiner, die meinen Blick und mein Miauen wohl nicht so lustig fanden. Da musste ich leider lernen, daß sie ihre Hände (so nennen die wohl ihre Pfoten) nicht nur zum Streicheln und Füttern gebrauchen sondern auch, um so ehrenwerte Wesen wie mich damit schlagen. Aber inzwischen habe ich das schon fast wieder vergessen.
Eines Tages kamen dann sehr merkwürdige Zweibeiner, die meine Brüder und mich eingefangen haben und in Kisten verpackten. Die Kisten waren aber wirklich ganz bequem, also nichts zu miauen. Sie haben uns in ein Haus gebracht und da in ein Zimmer mit ein paar anderen Katzen. An dem Haus stand übrigens Tierheim Castrop-Rauxel; falls Sie, geneigter Leser, etwas damit anfangen können.
In dem Haus fand ich es fast so lustig, wie auf dem Campingplatz, schließlich waren meine Brüder auch da und die anderen waren auch ganz nett. Und wir konnten aus unserem Raum jederzeit ins Freie. Zum Glück war da aber ein Zaun drum, denn draußen liefen auch große Hunde herum, fragen Sie mich jetzt aber bitte nicht, für wen das besser gewesen ist. Dort haben sie übrigens immer das Wort Schlumpf benutzt, wenn sie mich gesehen haben (Zweibeiner haben manchmal Einfälle!).
Das Angenehmste war aber, daß wir immer Futter da stehen hatten und schöne Wannen mit Katzenstreu (so nennen es die Menschen) in die wir unser Geschäft machen konnten. Und da die dortigen Angestellten sehr gut erzogen waren, wurden diese Wannen jeden Tag geschrubbt und mit neuem Streu gefüllt. Wenn das nicht ein Mehrplatz-Zimmer gewesen wäre, würde ich jetzt wohl von einem Vier-Sterne-Hotel sprechen.
Jeden Tag kamen andere Menschen um uns zu besuchen und manchmal verschwand dann auch einer meiner Kumpels. Zum Glück kamen aber immer wieder Neue dazu, so daß es nie langweilig wurde.
Es verging wieder eine ganze Zeit, mit täglich wechselnden Besuchern. Eines Tages kamen eine Frau und ein Mann. Höflich, wie ich nunmal bin, habe ich sie ordnungsgemäß begrüßt, indem ich ihnen um die Beine gestrichen bin (manche Menschen behaupten, wir würden auf diese Weise unsere Menschen markieren). Offensichtlich waren das auch wieder welche von der netteren Sorten, denn die Frau hat sich sofort zu mir heruntergebeugt und mich ebenfalls begrüßt. Auf Höflichkeit lege ich nämlich sehr großen Wert. Die beiden haben dann unser Gemeinschaftszimmer erstmal wieder verlassen. Dann haben sie eine ganze Weile vor unserem Fenster gestanden und miteinander geredet. Mir wurde die Sache doch etwas mulmig und ich habe mich erstmal auf meinem Lieblingsplatz zurückgezogen, auch um die beiden noch etwas zu beobachten. Die Frau ist dann aus dem Gebäude gegangen und der Mann kam wieder in unser Gemeinschaftszimmer und hat mich so komisch angesehen. Zwischendurch kam dann eine der Angestellten und - das gebe ich jetzt nicht gerne zu, aber es muss sein - ich habe sie belauscht. Sie sagte zu dem Mann "Und, welche soll es sein?" und der Mann antwortete: "Die da!" und hat dabei tatsächlich mich angeguckt - Gut, ich will ihm mal verzeihen, daß er nicht der da gesagt hat. Unserer Angestellten werde ich aber nicht verzeihen, denn sie sagte darauf "Was, den???" Den Ton werde ich nie vergessen. Phh, sie hat mich wohl nicht gut genug gekannt.
Nach einer Weile verschwand dann auch der Mann und ich habe unruhig gewartet, was jetzt wohl passiert. Alle kamen zurück und die Zweibeinerin hatte so eine Kiste dabei, wie ich sie schon kennengelernt hatte, als man uns von unserem Campingplatz entführt hat. Da ich aber keine schlechten Erinnerungen mit der Kiste verband, bin ich da sofort rein gegangen. Ich habe in der ganzen Aufregung sogar vergessen, mich von meinen Brüdern zu verabschieden. Die folgenden zwei Stunden waren aber doch eine Qual. Sie packten mich in der Kiste in so einen komische Blechkiste, die furchtbar knurrte und sich - zumindest nach meinem Gefühl - auch bewegte. Mit Sicherheit hat sie aber geschwankt, das kann ich beschwören (alleine schon, weil mir davon so furchtbar übel geworden ist, daß ich mich übergeben musste.
Plötzlich hörte das Knurren auf und kurze Zeit später wehte mir auch wieder frische Luft um die hübsche Nase. Ich war wohl bei meinem neuen Zuhause angekommen.

 

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